Die Bedarfs-und Arbeitszeitanalyse ist die Basis für einen validen Forecast und eine effektive Personaleinsatzplanung
Bei der Bedarfsanalyse werden die sogenannten Bedarfstreiber analysiert. Bedarfstreiber sind die Einflussgrößen, die sich auf den Personalbedarf auswirken. Die jeweiligen Bedarfstreiber sind in der Regel branchen- und oft auch unternehmensspezifisch.
Typische Bedarfstreiber sind z.B. Umsatz, Durchschnittsbon, Kundenfrequenzen für den Handel, Anzahl Telefonate für Call Center, Aufträge bzw. Tonnage für produzierende Unternehmen, Anzahl Artikel, Sendungen etc. für Logistikunternehmen und z.B. Anzahl Geschäftsvorfälle im Back-Office bei Versicherern.
Oft muss man auch verschiedene Bedarfstreiber miteinander kombinieren, um einen Personalbedarf abzuleiten. So ist bei vielen Händlern z.B. der Umsatz zwar ein wichtiger Bedarfstreiber, alleine aber oft nicht zu gebrauchen, da an einer Kasse kein Mehrbedarf entsteht, nur weil an einem Aktionstag ein Computer für 800 Euro verkauft wird, während man sonst z.B. eher 20-30 Artikel für den gleichen Umsatz abkassieren muss. Beim Optiker wiederum entsteht der Beratungsaufwand vor dem Umsatz, wenn die Brille abgeholt wird, hier sind eher Kundenfrequenzen sinnvoll.
Bei der Bedarfsanalyse des Workforce Managements sollen folgende Ergebnisse herauskommen:
- Wie groß sind die Schwankungsbreiten der Bedarfstreiber innerhalb eines Jahres, einer Woche und eines Tages?
- Wie sehen typische Bedarfsverläufe (Muster) dieser Bedarfstreiber für ein Jahr, verschiedene typische Wochen (z.B. „Normalwoche“, „Feiertagswoche“, „Ferienwoche“, „Weihnachtszeit“ etc.) aus?
- Wie hoch ist der Einfluss von Sondereffekten (z.B. Marketingkampagnen, einmalige Großaufträge etc.) auf den Bedarf und wie sähe der Bedarf ohne diese aus?
Bei der Arbeitszeitanalyse (im Verhältnis zum operativ erreichten Ergebnis wie z.B. Umsatz, abgearbeitete Geschäftsvorfälle, produzierte Tonnage etc.) kann man Umrechnungsfaktoren ableiten, mit wieviel eingesetzten Kapazitätsstunden welche Arbeitsmengen erbracht werden können.
Durch statistische Regressionsanalysen kann man z.B. auch herausfinden, wie hoch der Einfluss einzelner Bedarfstreiber auf das resultierenden Ergebnis ist, so dass man ableiten kann, welche Bedarfstreiber mit welcher Gewichtung herangezogen müssen, um einen Personalbedarf zu erklären.
Bei der Analyse der eingesetzten Arbeitszeit sollten also folgende Ergebnisse erzielt werden:
- Ermittlung der Gewichtung der einzelnen Bedarfstreiber für die Ableitung eines Personalbedarfs
- Ableitung von Umrechnungsfaktoren zwischen Bedarfstreibern und benötigten Arbeitsstunden
Darüber hinaus kann auf Basis dieser Daten auch eine Potenzialanalyse durchgeführt und ein Business Case errechnet werden. Lesen Sie hier, welche Analysen wir mit unserem mit dem HR Innovation Award 2018 ausgezeichneten Tool Workforce Analytics Plus durchführen können.