Personalbedarfsermittlung

Personal­bedarfs­ermittlung

Berechnung eines quantitativen und qualitativen Personalbedarfs

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Was versteht man unter Personalbedarfsermittlung

Was versteht man unter Personalbedarfsermittlung?

Die Personalbedarfsermittlung ist eine genaue Berechnung eines Personalbedarfs, der aus konkreten Bedarfstreibern abgeleitet wird. In produzierenden Unternehmen wird der Bedarf aus geplanten Produktionsmengen und Maschinenbelegungen abgeleitet. Im Handel und in Call-Centern wird der Bedarf aus sogenannten Bedarfstreibern wie Umsatz- und Anzahl Anrufe abgeleitet. Basis dafür ist eine korrekte Ermittlung von Leistungskennziffern, um aus den Bedarfstreibern eine Kapazität ableiten zu können.

Was ist der Nutzen einer Personalbedarfsermittlung?

Nutzen der Personalbedarfsermittlung

Ermittlung von Leistungskennziffern

Leistungskennziffern in der Produktion

Ableitung aus Produktionsmenge und Maschinenbesetzung

Bei der Personalbedarfsermittlung in der Produktion wird in der Regel auf Basis einer geplanten Menge und einem Maschinennutzungsgrad die Laufzeit einer Maschine ermittelt wie z.B. 40 Stunden ermittelt, also fünf Schichten. Anhand der erforderlichen Maschinenbelegung (z.B. 1 Anlagenfahrer, ein Einleger) kann dann konkret ermittelt werden, wie viele Personen je Qualifikation benötigt werden, um die erforderliche Menge zu produzieren.

Umrechnung im Call Center

Erlang C oder andere Funktionen

Im Call-Center wird auf Basis eines prognostizierten Anrufvolumens und einem gewünschten Servicelevel und einer durchschnittlichen Anrufzeit (AHT) ein Kopfbedarf je Zeitintervall abgeleitet. Da die Erlang C-Funktion dazu neigt, bei hohen Call-Volumen zu viel Personal anzusetzen, haben wir bei SSZ eine eigene Funktion entwickelt, die deutlich bessere Ergebnisse erzielt. Diese Funktion ist Bestandteil unserer Call-Center-Lösung.

Umrechnung im Handel

Zeitaufnahmen funktionieren nicht

Die Ermittlung von Personalbedarfen im Handel ist sehr komplex. In der Regel wird eine Durchschnittsleistung je eingesetzter Mitarbeiterstunde ermittelt, also z.B. erzielter Umsatz je Mitarbeiterstunde. Da aber jede Filiale in der Regel unterschiedliche Bedingungen hat, kann man diese nicht pauschal vorgeben. Außerdem ist die Produktivität an einem Samstag oft höher als an einem Mittwoch. Oft werden zur Ermittlung bestimmter Leistungskennziffern Zeitaufnahmen durchgeführt, wobei Zeitaufnahmeteams die Mitarbeiter diverser Filialen begleiten, und Zeiten stoppen. Dieses Verfahren ist allerdings sehr kritisch, da durch die Teams das Verhalten der Mitarbeitenden beeinflusst wird und selten realistische Zeiten zu erwarten sind. Zudem ist das Verfahren extrem aufwändig und die Zeiten sind nicht automatisch auf andere Filialen übertragbar. Daher haben wir bei SSZ eine Produktivitätsanalyse entwickelt, die automatisch individuell pro Filiale und wochentags bezogen Leistungskennziffern ermittelt. Weitere Informationen dazu gibt es bei unserem Retail Forcast.

Häufige Fragen zum Thema Personalbedarfsermittlung

Was ist der Unterschied zwischen Personalbedarfsermittlung und Stellenplanung?

Letztendlich kann eine Personalbedarfsermittlung in eine Stellenplanung münden. Oft ist es allerdings so, dass eine Stellenplanung ohne objektive Personalbedarfsermittlung erfolgt. Üblicherweise wird eher subjektiv eingeschätzt, wie hoch die Arbeitslast ist, um dann darüber zu entscheiden, ob ein Bereich zusätzliche Stellen bekommt oder nicht. Dies kann dazu führen, dass Stellengenehmigungen oft eher vom Verhandlungsgeschick des Bereichsleiters als vom tatsächlichen Bedarf abhängen.

In der Personalbedarfsermittlung wird der Personalbedarf objektiv erhoben (z.B. anhand von Datenanalysen oder Prozessaufnahmen) und in benötigten Kapazitätsstunden ermittelt. Auf Basis der benötigen Kapazitätsstunden für die Abarbeitung des Bedarfs wird dann die Anzahl Stellen abgeleitet.

Zuletzt aktualisiert am 20.01.25 von SSZ Beratung Admin.

Was ist der Unterschied zwischen quantitativer und qualitativer Personalbedarfsermittlung?

Eine quantitative Personalbedarfsermittlung berechnet nur die Menge an Personal, die man benötigt, um bestimmte Aufgaben zu erledigen. Bei der qualitativen Personalbedarfsermittlung wird auch die Qualifikation berücksichtigt. Es könnte bspw. sein, dass man heute 100 Beschäftigte benötigt, um eine bestimmte Aufgabe zu erledigen. Durch Technologieänderungen wird man dafür in 5 Jahren ggf. nur noch 80 Personen benötigen. Bei einer rein quantitativen Betrachtung könnte man zu dem Schluss kommen, dass man „nur“ 20 Personen weniger benötigt. Bei einer qualitativen Betrachtung könnte man feststellen, dass diese 80 Personen aber zusätzliche oder andere Qualifikationen benötigen, als heute vorhanden sind. Es entsteht also ein erheblicher Handlungsbedarf im Thema Personalentwicklung und ggf. Recruiting.

Zuletzt aktualisiert am 06.03.25 von SSZ Beratung Admin.