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Wer verliert bei New Work?

(Gastartikel von Guido Zander, Geschäftsführender Partner der SSZ Beratung, im Human Resources Manager, Ausgabe Neue Normalität 12/2020)

Die Corona-Krise zeigt, wer unser Land eigentlich am Laufen hält: Beschäftigte in systemrelevanten Berufen wie auch im Bereich Blue Collar. Doch in den Genuss moderner Arbeitsmodelle kommen sie nur selten.

In Pflegeheimen, Supermärkten, Logistikzentren und Fabriken arbeiten die Menschen auf Hochtouren – trotz Lockdown und Ausgangsbeschränkungen. Sie setzen sich dabei tagtäglich einem hohen Infektionsrisiko aus. In Produktionshallen ist es laut, im Sommer warm und im Winter kalt. Wer acht Stunden am Fließband steht, kann keinen Kaffeeplausch mit anderen halten oder eine kurze Pause einlegen wie sie jenen vorbehalten ist, die am Schreibtisch arbeiten, die White Collar Worker. Blue-Collar-Arbeitskräfte arbeiten häufig in Drei-Schichtsystemen, was wiederum auf die Gesundheit schlagen, also beispielsweise zu einem erhöhten Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen führt. Im Einzelhandel stemmen Angestellte Sonderschichten, um die leergekauften Regale wieder zu füllen. Danach folgen oftmals kurzfristige Schichtabsagen, weil nach dem Ansturm die Nachfrage für die nächsten Monate vorerst wieder sinkt. Die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung für alle, die in systemrelevanten Berufen arbeiten, sind eine Belastungsprobe. Viele fragen sich, wie sie das bis zur Rente durchhalten sollen. Aktuell sprechen alle von „Future of Work“, alles scheint sich nur noch um Homeoffice und Co. zu drehen. Meistens wird dabei aber nur an die Beschäftigten aus den White-Collar-Bereichen gedacht. Doch wie sieht die HR-Arbeit für Basic Worker aus? Gibt es für sie moderne Arbeitsbedingungen, Wertschätzung und Beteiligung? Fehlanzeige.

Interessant dabei ist: Wahres New Work gehen Unternehmen auch in den White-Collar-Bereichen nur selten an. Erzwungenes Homeoffice ist übrigens so ziemlich das Gegenteil von wahrer New Work. Auch kultartige Glaubenssätze werden der eigentlichen Idee nicht gerecht. Frithjof Bergmann, der Urvater von New Work, hatte sicherlich keinen Obstkorb oder Kickertisch im Sinn, als er davon sprach, dass Menschen das tun sollten, was sie „wirklich wirklich wollen“. Während sich eine Art Fake-New-Work einfach initiieren lässt, braucht es für echtes New Work einen Strukturwandel. Dabei ist eine Veränderung von Führungskonzepten, und der Organisation von Arbeit und Arbeitszeit gefragt – und das ist anstrengend und aufwendig.

Solche Fake-New-Work-Aktivitäten hinterlassen besonders …

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