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42 – oder wie war die Frage nochmal?!? NULL Erkenntnisse mit Big Data OHNE intelligente Fragen

Disruption – Digitalisierung – Industrie 4.0 – Big Data. Diese Schlagworte sind in aller Munde, aber jeder meint damit etwas anderes. Wenn man manche Artikel liest (z.T. sicherlich auch meine 😉 ) könnte man meinen, dass all das Leid dieser Welt durch Big Data Analysen beendet werden kann.

Aber wie so oft, ist Big Data erstmal nur eine Technologie, Methode etc., die man gut oder schlecht anwenden kann. Schlecht angewendet bedeutet Big Data nur das Produzieren von neuen Daten aus vorhandenen Daten. Inwieweit diese Informationen dann von Relevanz sind, steht in den Sternen.

Letztendlich sollen mit Big Data Analysen konkrete Fragen beantwortet werden. Aber die eigentliche Kunst ist es, die richtigen Fragen zu stellen und dann zu wissen, welche unterschiedlichen Daten mit welchen Methoden verknüpft werden müssen, um diese zu beantworten.

Dabei ist es oft unerlässlich, Hypothesen zu bilden, die man dann mit Hilfe von Daten überprüft. Die Ergebnisse sind immer wieder überraschend. Bei Analysen im Handel haben wir z.B. ein statistisches Verfahren entwickelt, wie wir aus Umsatz-, Bon- und Arbeitszeitdaten die Planungsqualität einer Filiale ableiten können. Die Überprüfung in der Realität hat dann tatsächlich gezeigt, dass die statistische Bewertung korrekt war. Darauf aufbauend hatten wir die aus unserer Sicht naheliegende Hypothese, dass „gut planende“ Filialen eine höhere Produktivität haben als „schlecht planende“. Zu unserem Erstaunen hat sich dies nicht bewahrheitet. Dies hat uns zu tiefergehenden Analysen geführt. Diese wiederum haben ergeben, dass „schlecht planende“ Filialen häufig Überlastungssituationen haben, weil eben in umsatzstarken Wochen nicht genug Mitarbeiter eingeplant waren, wodurch zwar die Produktivität höher war, aber die Gefahr von unzufriedenen Kunden und Lost Sales entsteht. In einer weiteren Analyse konnten wir dann tatsächlich aufzeigen, dass „schlecht planende“ Filialen mehr Leerzeiten und auch Lost Sales hatten. Die nächste Analyse hat dann noch gezeigt, dass die „gut planenden“ Filialen absolut gesehen höhere Umsätze erzielen. Dies könnte z.B. daran liegen, dass in Summe mehr Kunden kommen, da es seltener Warteschlangen an den Kassen gibt. Auch dies könnte man mit geeigneten Daten wieder überprüfen…

Interessant wären z.B. auch Fragen, wie sich die Planungsqualität auf Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit auswirkt. Leider gibt es hierzu selten die erforderlichen Daten. Wir hätten allerdings Ideen, wie man diese einfach einsammeln könnte…

Diese Erfahrungen zeigen, dass für sinnvolle Big Data Analysen fachliche, statistische, mathematische und IT Kompetenzen gebündelt werden müssen, um wertvolle Erkenntnisse zu erhalten.

Wir erleben gerade im Workforce Management, dass viele Planungen auf Basis von Annahmen getroffen werden, die aber nicht verifiziert sind. Annahmen können beispielsweise sein: eine Umsatzverteilung repräsentiert die Verteilung der Arbeitslast! Oder: Man braucht Umsatzdaten, Wiegedaten, Bons, … für einen guten Forecast!

Dies kann, muss aber nicht richtig sein. Wenn es nicht stimmt, hat man einen falschen Forecast, durch den ein falscher Einsatzplan entsteht, was zu Leerzeiten und Überlastungssituationen führt. Daher sollte man die Thesen immer durch Analysen absichern. Dies haben wir bei SSZ systematisch getan. Dabei haben wir folgende Fragen geklärt:

·        Welche Daten haben wir bzw. der Kunde?

·        Was wären wertvolle Erkenntnisse für unsere Kunden?

·        Wie könnten Kennzahlen aussehen, die diese Erkenntnisse repräsentieren?

·        Wie können wir diese Kennzahlen aus den vorhandenen Daten bilden?

·        Welche Daten fehlen noch um spannende Erkenntnisse zu gewinnen bzw. Hypothesen zu verifizieren?

Die Ergebnisse waren für uns sowie unsere Kunden teilweise extrem überraschend und spannend. Und die Erkenntnisse dieses Prozesses haben wir in unser Tool Workforce Analytics Plus gegossen, das wir am 23.3. beim NextAct-Event in Köln (https://nextact.site/) erstmalig öffentlich vorstellen.

Für uns ist das erst der Start der Reise, es gibt noch viele Fragen, Hypothesen, die wir beantworten und überprüfen möchten, gerne auch mit und bei Ihnen! Aktuell kommen jeden Tag neue Analysen hinzu. Ein paar weiterführende Informationen finden Sie auch auf www.ssz-beratung.de. oder hier https://www.linkedin.com/pulse/next-generation-workforce-management-digital-

 

 

Autor: Guido Zander

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