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Nine-to-five hat ausgedient: Neue Wege der Flexibilisierung zum Vorteil von Unternehmen und Mitarbeitern

(Autor: Dr. Burkhard Scherf, Auszug aus der Veröffentlichung in HR Performance, Ausgabe 5/2015)

Industrie 4.0 ist in aller Munde. Die digitalisierte, sich selbst steuernde Produktion soll Unternehmen flexibler machen. Immer kürzere Lieferfristen und eine individualisierte Fertigung bis hin zur Losgröße 1 sind die Ziele, die mittelfristig realisiert werden sollen. Dies unterstützt auch die Bundesregierung als wesentlichen Bestandteil ihrer High-Tech-Strategie. Führende Experten sind sich sicher, dass durch die zunehmende Automatisierung und Flexibilisierung der Produktion sowie die flächendeckende Vernetzung Cyber-physischer Systeme der Produktionsstandort Deutschland langfristig gesichert werden kann.

Was bisher in der Öffentlichkeit nur sehr wenig diskutiert wird: Diese neuen Formen der Produktion erfordern auch in Bezug auf die Mitarbeiter eine bislang unbekannte Anpassungsfähigkeit. Die immer teureren, hochautomatisierten Anlagen müssen noch stärker ausgelastet werden. Dies wird den Trend zu Schichtarbeit, insbesondere auch vollkontinuierlicher Schichtarbeit, weiter verstärken. Aufgrund kurzer Lieferfristen und immer individueller gefertigter Produkte werden Produktions- und damit Schichtpläne in immer kürzeren Fristen erstellt und modifiziert. Die Mitarbeiter müssen sehr flexibel eingesetzt werden – flexibel im Hinblick auf ihre Arbeitszeit und ihren Arbeitsort – je nach Auftragslage in kürzeren oder längeren Schichten, in verschiedenen Hallen und an unterschiedlichen Maschinen.

Benötigt werden also gut qualifizierte, im Hinblick auf Arbeitszeit und Arbeitsort flexible Mitarbeiter. Dem gegenüber steht die demografische Entwicklung. Hinzu kommt der mit dem demografischen Wandel einhergehende Wertewandel. Gerade junge Menschen streben eine ausgewogene Work-Life-Balance an.

Arbeitgeber sind für eine erfolgreiche Positionierung in den Märkten der Zukunft also gezwungen, flexible Arbeitszeitlösungen zu finden, die ihren Produktionsanforderungen genügen (bedarfsgerechter Einsatz der Mitarbeiter, flexibel dem jeweiligen Produktionsplan entsprechend) und gleichzeitig auch auf Zustimmung bei ihren Mitarbeitern stoßen. Es klingt fast wie die Quadratur des Kreises: Flexibler, dem Produktionsbedarf entsprechender Einsatz von Mitarbeitern in Schichtsystemen – und die Mitarbeiter sollen das auch noch attraktiv finden? Die Frage ist nur, kann dies funktionieren?

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